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Zur Traditionsveranstaltung konnte der 1. Vorsitzende
der Stadtkapelle Neuffen, Martin Hirner, zahlreiche Vertreter des öffentlichen
Lebens, allen voran Bürgermeister Matthias Bäcker, den Ehrenvorsitzenden Karl
Filkorn mit Gattin, sowie die Ehrenmitglieder,
zahlreiche Ehrengäste und natürlich die Vereinsfamilie begrüßen. Diese
Weihnachtsfeier sei im höchsten Maße geeignet, sich auf die Festtage ein
zustimmen und
das musikalische Schaffen der verschiedenen
Gruppierungen zu präsentieren. Den musikalischen Reigen eröffneten die
Flötenkinder mit Weihnachtsliedern, sauber intoniert und mit jugendlichem Eifer
gespielt; strahlende Gesichter darüber bei den Ausbildern Julia Schmauder,
Marion Birkmaier, Karina Herdter und reichlich Beifall vom Publikum. Das
Vorstufenorchester, geleitet von Renate Beck Winkler, begann schwungvoll im
Dreivierteltakt. Mit erstaunlich sauberer Tongebung und solidem Klangausgleich
wurde dieses „Minuett“ dargeboten. Avantgardistisch
geriet das Stück „Snow Bell“ mit spannungsgeladenen
Harmonien, Oktavsprüngen und verblüffenden Wendungen. Mit Melodien aus Harry
Potter und „I will follow him“ zeigte man sich dem aktuellen musikalischen Trend
gewachsen. Einen Abschiedsgruß an ihre Ausbilderin „Gaby Koch“ schickten die
zwei Alt-Saxophonisten mit einem Duett noch von der Bühne. Mit weihnachtlichen
Melodien verabschiedete sich das Vorstufenorchester, und voller Vorfreude auf
die bevorstehenden Ferien wurde der Auftritt mit dem „Holliday Rock“ besiegelt. Mit Freude konnte Herr Hirner die
Jugendlichen zu dieser Leistung beglückwünschen und bedankte sich bei Frau Beck
Winkler und bei den Ausbildern.
Einen Vorgeschmack auf das zukünftige Outfit der
Jugendlichen präsentierte Herr Hirner mit einem T-Shirt, ganz in schwarz mit
neonblauer Schrift. Wichtige Weichen für die Zukunft stellten die
Verantwortlichen mit der Entscheidung, die Jugendlichen des Jugendorchesters mit
der Stadtkapelle musizieren zu lassen.
Bei einem gemeinsamen Probenwochenende schaffte man
hierfür die notwendigen Voraussetzungen und Jung und Alt kamen sich nicht nur musikalisch näher,
sondern das dazu notwendige „Miteinander“ wurde der jungen Generation in
kameradschaftlicher Weise näher gebracht.
So konnte also nun Carina Hirner fachkundig und charmant
das „Concerto D’Amore“ für großes Blasorchester ankündigen. Die wuchtigen Klänge der Anfangstakte
erinnerten an eine barocke Ouvertüre, die aber bald in einen Pop-Rhythmus
übergingen, der von melodischen Saxophonklängen überlagert wurde und durch
filigrane Blechbläsereinwürfe ausziseliert wurde. Das anschließende Adagio mit
abfallenden Sequenzen erinnerte sehr an „Choral and Rock Out“, aber die
Ähnlichkeiten waren sicher rein zufällig. Im weiterführenden Swing-Rhythmus, mit
typischen Riffeinwürfen der Blechbläser, übernahm die Melodie-Section im Big Band Sound das weitere musikalische
Geschehen, wobei verblüffenderweise etwas Blues-Pentatonik hörbar wurde.
Unter dem Dirigat von Stadtkapellendirigent Wolfgang Landerer gelang eine vollmundige,
kraftvolle Interpretation dieses Werkes. Begeisterter Beifall war der Lohn für
die Leistung des Orchesters und des Dirigenten. Einen Abstecher in die
Welt des Musicals wurde mit „Beauty and the beast“ unternommen.
Die Geschichte vom schönen Mädchen, die mit ihrem
Liebreiz die Kaltherzigkeit des Prinzen zum Guten verändert, wurde vom großen
Blasorchester unter dem Dirigat von Renate Beck
Winkler glaubhaft dargestellt. Ihr gelang es, die Emotionen musikalisch durch
klare Zeichengebung auszuloten und dem Stück die
erforderliche Dramaturgie zu geben. Eine interessante Begegnung mit sinfonischer
Blasmusik war „die Nacht auf dem kahlen Berge“. Der russische Komponist Modest Mussorgsky beschreibt in
feurigen Orchesterfarben den Tanz der Hexen in der Johannisnacht. Dieses Werk,
ebenfalls dirigiert von Renate Beck Winkler, hinterließ beim Zuhörer Eindruck
und Respekt vor dieser Leistung des Orchesters und es honorierte mit üppigem
Applaus. Herr Elmar Müller, Ehrenpräsident des Kreisverbandes Esslingen,
übernahm die wichtige Aufgabe der Ehrungen verdienter Mitglieder. In seiner Rede
betonte er: „Ehrungen sind etwas Besonderes und enthalten Lob und Dank, aber
eine Ehrung ist auch eine Bitte, weiterhin aktiv zu sein“. So wurde für 10 Jahre
aktive Tätigkeit im Orchester Saskia Knoll, Verena Nadler und Max Mönch mit
einer Urkunde bedacht und mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet. Für 20
Jahre Aktivität wurde Jens Hojdar ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt Herr Hojdar
die „Erich Ganzenmüller Medaillle“ für besondere Verdienste als Funktionär im
Kreisverband. Wolfgang Joksch, Pressewart, Medienreferent und natürlich
ausgezeichneter Musiker, wurde für 30 Jahre mit der Ehrennadel in Gold
ausgezeichnet. Gerhard Göttinger, Urgestein der Stadtkapelle, 30 Jahre
Ausschussmitglied, 10 Jahre 2. Vorsitzender, Sprachrohr des Orchesters,
Psychologe mit der Fähigkeit Verworrenes zu entwirren, exzellenter Musiker und
Sänger konnte zusammen mit Weggefährten Roland Doster, Trompeter, Hornist, und
immer zur Stelle, wenn er gebraucht wurde, für 40 Jahre Dienst in und an der
Stadtkapelle den Ehrenbrief und die Ehrennadel in Gold mit Diamanten unter
heftigem Beifall in Empfang nehmen. Für 20 Jahre passive Tätigkeit wurde Sonja
Filkorn, für 30 Jahre Renate Benker, Erwin Ziegler, Rudolph Meybohm und für 40 Jahre Kurt Brühl, Georg Spingler und Paul Janz geehrt. Ein Foto für Presse und
Vereinsannalen rundete die Ehrung ab. Mit einem herzlichen Dankeschön entließ
Martin Hirner die Jubilare von der Bühne. Unterstrichen wurde dieser Dank mit
dem „Song of freedom“ unter dem Dirigat von Frau Beck Winkler. Dirigent Wolfgang Landerer
bekräftigte mit „Oh happy day“, dass dies ein fröhlicher Tag
sei.
Dieses Swing Arrangement mit dem klangvollen
Saxophonsatz war so richtig nach dem Sinn der Musiker. Uli Ziegler tönte
dann in seiner unnachahmlichen Manier
eine heiße Röhre von der Bühne.
„Der Löwe schläft heute Nacht“ diese beruhigende
Nachricht von Wolfgang Landerer und seinen Musikern swingend intoniert, wurde
vom Publikum mit viel Beifall angenommen. Frau Beck Winkler servierte danach
einen „ChristMix“. Weihnachtliche Melodiefetzen
huschten am Ohr vorbei, drängten sich klanglich nach vorne und verschwanden
wieder um neuen Melodien Platz zu machen. Nach diesem vergnüglichen Hörgenuss
richtete Martin Hirner Dankesworte an die beiden Dirigenten Renate Beck Winkler
und Wolfgang Landerer für ihre verantwortungsvolle Aufgabe das ganze Jahr über,
an Carina Hirner für ihre Moderation und an die fleißigen Helfer hinter den
Kulissen. Er betonte noch einmal das gelungene Zusammenwirken und Zusammenspiel
der Jugend und dem Orchester. Den Abschluss bildete der Liederzyklus „Die
Winterrose“.
Zwischen den Melodien rezitierte Sibylle Faig Gedanken
über das Weihnachtsfest, über zwischenmenschliche Beziehungen, Kindernot,
Zerreißproben und Frieden und Versöhnung. Mit „O du fröhliche“ verabschiedeten
sich die beiden Dirigenten und die Musiker vom begeisterten Publikum und ließen
damit einen stimmungsvollen, reich an musikalischen Höhepunkten bespickten
Spätnachmittag ausklingen.
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Manfred Wondra